Die neue BMW S 1000 RR hat ihr Renndebüt absolviert – nur drei Monate, nachdem die Serienversion der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde. Beim Saisonauftakt der FIM Superbike World Championship (WorldSBK) in Phillip Island (AUS) wurde am Samstag das erste Rennen ausgetragen. Tom Sykes (GBR) aus dem BMW Motorrad WorldSBK Team belegte mit seiner RR den siebten Rang. Sein Teamkollege Markus Reiterberger (GER) kam auf Position 13 ins Ziel.
In der Superpole Qualifikation am Samstagvormittag hatte sich Sykes den vierten Startplatz gesichert. Im Rennen fuhr er lange in den Top-6, bevor er in der Schlussphase noch zurückfiel. Reiterberger war von Platz 13 aus ins Rennen gestartet. Nachdem er beim Start ein paar Positionen einbüßte, fuhr er in den folgenden Runden mit seiner nagelneuen RR zurück in die Punkteränge.
Stimmen nach Rennen 1 in Phillip Island.
Dr. Markus Schramm, Leiter BMW Motorrad: „Das erste Rennen war ein immens wichtiger Meilenstein für uns, und mit dem Ergebnis können wir sehr zufrieden sein. Wir wussten, dass unsere neue BMW S 1000 RR für ihren Einsatz in der WorldSBK eine sehr gute Basis mitbringt. Wir durften jedoch nicht davon ausgehen, dass beide Piloten gleich im ersten Rennen punkten können. Ein ganz großes Kompliment an das gesamte Team und die Mannschaften daheim in München und Berlin für die geleistete Arbeit in der kurzen Entwicklungszeit. Wir haben heute allerdings auch gesehen, dass wir noch großes Potential haben.“
Marc Bongers, BMW Motorrad Motorsport Direktor: „Wir sind mit dem Wochenende bisher recht zufrieden. Wir haben gezeigt, dass wir in den Sessions vorn mit dabei sein können. Auf der anderen Seite sieht man aber auch, wo wir im Moment noch verlieren. Dies war uns jedoch schon bewusst, als wir nach den wenigen Testtagen hierher gekommen sind, und wir arbeiten daran. Wenn wir uns hier noch verbessern, sind wir bei der Musik. Wir sind auch deshalb zufrieden, weil wir diese Ergebnisse vor zweieinhalb Monaten nicht erwartet hätten.“
Shaun Muir, Teamchef BMW Motorrad WorldSBK Team: „Ich denke, dass beide Fahrer einen sehr guten Job gemacht haben. Von Tom hätten wir nicht viel mehr erwarten können. Er hat in der Spitzengruppe gekämpft, und in einer besseren Situation hätte er auch vorne mit dabei bleiben können. Aber ein anderer Fahrer und er sind sich gegenseitig etwas ins Gehege gekommen, und so hat er den Anschluss an die Spitze verloren. In meinem Herzen denke ich, dass die Top-6 möglich gewesen wären. Platz sieben ist in etwa, was wir uns erwartet hatten. Von daher hatte Tom ein großartiges Rennen. Auf der anderen Seite der Garage war Markus vom Qualifying und einem schlechten Start beeinträchtigt. Zudem fehlte es ihm an Grip. Aber er war in bester Gesellschaft einiger sehr guter Piloten und kam nur zehn Sekunden hinter seinem Teamkollegen ins Ziel – obwohl er wesentlich weiter hinten gestartet ist. Das stimmt uns sehr zuversichtlich, und über Nacht werden wir noch ein paar Änderungen vornehmen.“
Tom Sykes: „Wir waren konstant vorn mit dabei und ich bin überrascht, über die riesigen Fortschritte des gesamten BMW Motorrad WorldSBK Team. Nach nur sechs Testtagen so konkurrenzfähig zu sein, ist schon etwas Besonderes. Ich denke, dass jeder sehen konnte, dass wir auf der Geraden noch etwas eingeschränkt sind. Aber das Positive ist, dass die BMW S 1000 RR ihren Job in den Kurven erledigt. Es besteht kein Zweifel, dass wir in Sachen Fahrwerk, Elektronik und Bremsen eine sehr gute Basisabstimmung haben. Das Potential ist definitiv vorhanden. Das erste Rennen ist absolviert, nun arbeiten wir weiter und machen weitere Fortschritte. Und ich muss sagen: Ich denke, dass wir bisher einige Leute überrascht haben.“
Markus Reiterberger: „Im Training am Morgen haben wir uns weiter verbessert, doch es scheint, dass wir bei steigenden Temperaturen Schwierigkeiten mit dem Grip bekommen. In der Superpole hatten wir Probleme mit einem Sensor. Ich muss aber auch ehrlich sagen, dass ich mich nicht mehr so wohl gefühlt und deshalb keine gute Runde hinbekommen habe. Mein Start war leider nicht gut, und in den ersten Runden habe ich vor allem versucht, den Hinterreifen für die Distanz zu schonen. Das ist mir gelungen, aber für weiter vorne hat es nicht gereicht. Position 13 ist nicht das, was ich mir persönlich erwartet hatte, aber für BMW war es mit Toms siebtem Platz ein gutes Ergebnis. Ich denke, es ist noch viel Potential in mir und im Motorrad, das wir noch ausschöpfen können. Wir werden kontinuierlich weiterarbeiten, und ich bin sicher, dass wir das hinbekommen.“