Technisches Problem zwingt Ford Chip Ganassi Racing zu einem zusätzlichen Reparaturstopp
P3 im Qualifying: Stefan Mücke und seine Teamkollegen mit konkurrenzfähiger Pace
Stefan: „P11 ist wirklich sehr schade, denn das Auto wurde im Rennverlauf immer besser und war vor allem konstant schnell.“
Bereits im Januar hat Stefan Mücke im Rahmen des 24-Stunden-Rennens von Dubai den Winterfrost abgeschüttelt. Nun ging es dieses Wochenende nach einer Pause von fast vier Monaten auch in der FIA World Endurance Championship (WEC)weiter für den Berliner. Für die 1.000 Miles of Sebring wechselte der Ford Chip Ganassi Racing-Pilot vom Audi R8 LMS in den Ford GT. Nach einer vielversprechenden Ausgangsposition warf ein technisches Problem Mücke und seine Teamkollegen Billy Johnson und Olivier Pla weit zurück. Der Ford GT mit der Startnummer 66 überquerte die Ziellinie schließlich als Elfter.
Das Fahrertrio setzte bereits früh die Weichen für ein Top-Ergebnis. Beim Test am vergangenen Wochenende sammelten Mücke und sein Team wichtige Daten für den Lauf auf dem Traditionskurs in Florida. So lief das Qualifying für den 37-Jährigen und seine Teamkollegen bereits nach Plan. Startplatz drei mit knapp zwei Zehntelsekunden Rückstand auf die Pole Position in der LMGTE Pro-Klasse war eine vielsprechende Ausgangslage für ein starkes Endergebnis. Beim Start verlor Mücke zwar eine Position aufgrund des Topspeed-Vorteils der Konkurrenz, doch der Ford Chip Ganassi Racing-Pilot fand kurz darauf den Anschluss an die Spitzengruppe.
Allerdings zeichnete sich bereits früh ein technisches Problem ab. Dennoch befand sich Mücke beim ersten Fahrerwechsel im direkten Vierkampf um die Führung. Kurz nachdem Teamkollege Johnson das Steuer übernahm, wurde klar, dass ein Reparaturstopp unumgänglich war. Dadurch verlor das Fahrertrio fast 20 Minuten an der Box, was sämtliche Ambitionen auf eine Spitzenplatzierung zunichtemachte.
Bevor es für Mücke in der WEC im Rahmen der 6 Stunden von Spa-Francorchamps Anfang Mai weitergeht, steht der Saisonstart des ADAC GT Masters in Oschersleben (26. bis 28. April) auf dem Programm. Die Saison in der „Liga der Supersportwagen“ bestreitet er für BWT Mücke Motorsport gemeinsam mit seinem neuen Teamkollegen Nicolaj Rogivue in der Evolutionsstufe des Audi R8 LMS. Die Rennen des ADAC GT Masters werden live auf SPORT1 übertragen.
Fünf Fragen an Stefan Mücke
Stefan, nach einem vielversprechenden Programm und einer top Ausgangslage ist Platz 11 sicherlich eine herbe Enttäuschung für euch…
Ja, leider. Wir waren bereits vergangenes Wochenende in Sebring und haben intensiv getestet. Unser Auto hat sich immer besser angefühlt und wir waren letztlich richtig gut aufgestellt für die 1.000 Meilen von Sebring. Das Rennwochenende an sich fing sehr gut an. Im Qualifying haben wir bereits eine gute Figur abgegeben. Für uns war eine gute Startposition ganz wichtig, denn aufgrund der derzeitigen BoP-Einstufung haben wir einen deutlichen Nachteil in Sachen Topspeed.
Vom Start weg lief es für euch ganz gut…
Ich habe das Rennen für uns eröffnet und habe aufgrund des bereits erwähnten Nachteils in punkto Topspeed eine Position verloren. Das Auto wurde allerdings mit zunehmender Renndauer immer besser. Ich konnte entsprechend schnell auf die Spitzengruppe aufschließen und fuhr die schnellste Rennrunde unter den Startfahrern. Als ich zum ersten Fahrerwechsel an die Box kam, fuhren wir Vier in der Spitze Stoßstange an Stoßstange.
Doch dann fingen die Probleme an. Was ist passiert?
Der erste Stopp hat wunderbar geklappt. Mein Teamkollege Billy übernahm das Auto und es sah zunächst alles danach aus, dass wir weiter ein Wörtchen um einen Podestplatz, wenn nicht gar um den Sieg mitreden könnten. Doch bereits während meines Stints nahm an unserem Ford GT die Batteriespannung phasenweise ab, sodass ich die Klimaanlage abstellen musste, um Energie zu sparen.
Letztlich musstet ihr einen zusätzlichen Reparaturstopp einlegen…
Ja. Das Problem hat sich in Billys Stint noch verschlimmert und schließlich musste er vorzeitig an die Box, um die Lichtmaschine zu wechseln. Das gesamte Team hat hier einen fantastischen Job gemacht und war extrem schnell. Dennoch verloren wir wertvolle Zeit, was uns weit zurückgeworfen hat. In einem so engen Feld wie in der WEC ist es absolut unmöglich, von P11 mit fast 20 Minuten Rückstand noch irgendwas herauszuholen. Das ist wirklich sehr schade, denn das Auto wurde im Rennverlauf immer besser und war vor allem konstant schnell. Da es am Schluss noch etwas regnete, wurde das Rennen hinter dem Safety Car beendet, aber leider brachte uns der Wetterumbruch auch keinen entscheidenden Vorteil.
Als nächstes steht für dich mit dem Saisonauftakt des ADAC GT Masters in Oschersleben ein Heimrennen bevor. Was erhoffst du dir dort?
Das ist jetzt natürlich noch schwierig zu beantworten. Nach dem offiziellen Test kurz vor Saisonstart in Oschersleben wird sich eine erste Standortbestimmung herauskristallisieren. Wir sind mit unseren Fahrerpaarungen sehr gut aufgestellt. Ich habe diese Saison mit Nicolaj Rogivue einen talentierten neuen Teamkollegen, von dem ich viel halte. Auf die Zusammenarbeit freue ich mich schon sehr. Natürlich hoffe ich, dass wir bei unserem Heimrennen gut abschneiden werden. Ich hatte ja bereits in Dubai die Gelegenheit, die neue Entwicklungsstufe des Audi R8 LMS zu fahren und kann es kaum erwarten, bis es endlich losgeht.